Intensivpädagogik

(Stand März 2020)

 

Das Angebot der intensivpädagogischen Maßnahmen im Förderzentrum Mönchengladbach-Süd richtet sich an mehrfach benachteiligte Kinder und Jugendliche mit multiplen Entwicklungs- und Lernverzögerungen im Alter zwischen 6 und 16 Jahren (Jahrgänge 1 bis 6 = Primarstufe sowie Jahrgänge 7 bis 10 = Sekundarstufe I).

 

Viele Schülerinnen und Schüler sind betroffen von Traumatisierungen, Lern- und Konzentrationsschwächen, Entwicklungsverzögerungen, motorischer Unruhe und sind in sozialen Situationen stark überfordert. Teilweise haben diese Kinder und Jugendlichen sehr negative Erfahrungen in der Schule gemacht. Sie stehen der Schule ängstlich und/oder ablehnend gegenüber, sind häufig ausschließlich auf sich selbst bezogen und noch nicht in der Lage, sich auf curriculare Lernprozesse einzulassen.

 

Mögliche Faktoren, die eine intensive, individuelle pädagogische Förderung erfordern, sind beispielsweise:

  • Selbststeuerung nur bei jederzeitiger, ungeteilter Aufmerksamkeit durch die Lehrkraft – Lehrer: Schüler-Relation 1:1 bis 1:4
  • seit erheblicher Zeit in sehr unsicheren und bedrohlichen Situationen lebend
  • geprägt durch massive Enttäuschungen und erlebte Entwertung
  • erhöhtes bis höchstes (Auto-) Aggressions- und Gewaltpotential
  • geringste Frustrationstoleranz
  • eingeschränkte Lernkompetenz
  • nicht altersadäquat entwickelte Selbstkompetenz
  • starke Vermeidungstendenzen
  • seelische Behinderung gemäß § 35a SGB VIII

 

Ziele

Die Jugendlichen und Kinder benötigen für ihr weiteres schulisches, persönliches und berufliches Vorankommen eine individuell abgestimmte, flexible Förderung mit folgenden Zielen:

  • Positive Anbindung an Schule (Ziel: Rückführung an die Herkunftsschule)
  • Emotionale Stabilisierung
  • Erleben von Erfolgserlebnissen und Selbstwirksamkeit
  • Kompetenzentwicklung und -förderung
  • Verlässliche Tagesstrukturierung
  • Förderung im lebenspraktischen Bereich
  • Motivation, Verantwortungsübernahme

 

Erwerb bzw. Verbesserung von personalen und sozialen Kompetenzen, wie z.B.:

  • Realitätsnahe Selbstwahrnehmung/ Selbstsicherheit
  • Frustrationstoleranz
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Durchhaltevermögen
  • Konfliktlösungsfähigkeit
  • Stressresistenz
  • Beherrschung grundlegender Höflichkeitsregeln
  • Zuhören können
  • Bedürfnisse adäquat artikulieren können
  • Teamfähigkeit
  • Reflexionsfähigkeit
  • Heranführung an das Lernen im Allgemeinen und an das System Schule im Besonderen
  • Erwerb bzw. Verbesserung von Lerntechniken
  • Förderung des schulischen Wissens
  • Heranführung an das Arbeitsleben, Entwicklung von Arbeitstugenden
  • Erwerb erster berufsfachlicher Kenntnisse und Fertigkeiten
  • erste (berufliche) Perspektiven- und Strategieplanung
  • Planung und Vermittlung von möglichen Anschlussperspektiven